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Vorteile: Moderne Musik, eine tolle Show, tolle Kostüme
| Nachteile: . . . . Geschmackssache . . . : - ))
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Produktbewertung:
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gut
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Berichtbewertung:
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Da sitze ich nun und blättere in dem Booklet im Din-A4-Format. Ich lasse die Bilder auf mich wirken und die Erinnerungen schweifen ab in die Zeit vor Weihnachten.
Was schenkt man jemandem, der keine Wünsche und auch sonst alles hat?
Das und die eigene Ideenlosigkeit machte mir doch ganz gewaltig zu schaffen bis mir dann einfiel, was wir eigentlich schon immer machten wollten und von dem meine Frau, denn sie war es, für die ich noch ein Geschenk suchte, immer erzählte und damit endete, dass sie das gerne noch einmal sehen würde.
Also stand ich tags darauf in unserem Ticketshop und kaufte Musicalkarten, zwei Mal Starlight Express für meine Frau und mich und zwei Mal … Nein … das ist dann die Geschichte für meinen nächsten Beitrag …
Ja, wo war ich stehen geblieben?
Genau, ich wollte Euch von unserem Besuch des Musicals Starlight Express und über das Musical erzählen!
Die Idee
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Die Geschichte dieses Musicals geht bis in das 1973 zurück, als Andrew Lloyd Webber aufgefordert wurde, die Musik zu einem Zeichentrickfilm für das Fernsehen zu komponieren. Die Geschichte basierte auf einem bekannten englischen Comic und handelte von einem kleinen Jungen, der gerne mit seiner Eisenbahn spielte. Aus diesem Projekt wurde jedoch nichts und erst 1982, als Webber mit seinem Sohn in die USA reiste und den Junge sprachlos und mit großen Augen vor der riesigen amerikanischen Lokomotive stehen sah, entstand danach das endgültige musikalische Konzept.
Nachdem dann der Regisseur Trevor Nunn die Musik gehört hatte entstand dann die Idee, ein Musical auf Rollschuhen aufzuführen. 1983 wurde das Konzept in einer Workshop Aufführung mit Erfolg vorgestellt und im März 1984 hatte das Musical dann sein Uraufführung in London!
Bochum
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Ja, warum ausgerechnet Bochum?
Auch das Internet und Google konnten mir auf diese Frage keine Antwort geben und auch das offizielle Programmheft - mit 9,50 Euro nicht billig aber auf jeden Fall lohnenswert - lässt dieses Geheimnis im Dunkeln.
Wie dem auch sei, in Bochum begann 1987 der Bau eines Musicaltheaters für die Aufführung eines einzigen Musicals. Für 12 Millionen Euro ließen die Stadt Bochum und das Land Nordrhein Westfalen innerhalb eines Jahres ein Theater mit 1.600 Plätzen für den Starlight Express entstehen. Ein gewagtes Projekt, dessen Erfolg damals noch nicht absehbar war.
Am 12. Juni 1988 war dann der große Tag: die deutsche Erstaufführung der Starlight Express in einem eigen Musicaltheater.
Die Bühnentechnik ist aufwendig und kostspielig und die Gestaltung des Zuschauerraumes weicht von der frontalen Konzeption ab. Es gibt keine klassische Bühne und einen Orchestergraben, der die Darsteller von den Zuschauern trennt, sondern das Geschehen wurde in die gesamte Halle verlagert. 250 m Rollschuhlaufbahnen ziehen sich auf zwei Ebenen durch das Theater zwischen Parkett und Rang und der Zuschauer sitzt mittendrin und spürt die Luftbewegung, die die Künstler bei Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h erzeugen.
Schwierig für den Zuschauer, der zum ersten Mal das Musical besucht ist hierdurch dann auch die Wahl des Platzes:
Direkt vor der Hauptbühne aber auch vor den Laufbahnen spielt sich ein großer Teil des Geschehens hinter diesen - auch recht teuren - Plätzen ab.
Im oberen Teil der Tribüne hat man sicher einen guten Überblick ist aber auch relativ weit von Geschehen weg.
Meines Erachtens findet man die besten Plätze im unteren Teil der Tribüne vor der oberen Laufbahn, man muss dann aber auch darauf gefasst sein, sehr nah am Geschehen und auch in den einen oder anderen Crash einbezogen zu sein.
Der Erfolg gab den Machern dieses Projektes Recht:
Seit 1988 wird das Stück ununterbrochen aufgeführt!
Im November 2003 konnte der 10.000.000. Besucher begrüßt werden.
Kein anderes Musical auf der Welt hat es je geschafft, so viele Besucher an einen Ort zu ziehen und es ist immer noch schwierig kurzfristig Karten zu bekommen.
Vor dem Pogramm
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Hat man sich nun für einen Besuch entschieden, rückt die Frage der Erreichbarkeit dieses Theaters in den Vordergrund. Es liegt direkt an der Autobahn A 40 - die auch unter dem Namen "Ruhrschnellweg" bekannt ist.
Verlässt man die Autobahn an der Ausfahrt "Stadion" weist die gute Beschilderung unübersehbar den weiteren Weg direkt zu einem großen Parkhaus. Nachdem man die Parkgebühr von 3 Euro entrichtet hat, trennt einen nur noch ein kurzer Fußweg vom Vergnügen.
Ähnlich einfach ist die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, da sich am anderen Ende des Geländes die Heimat des VfL Bochum, das Ruhrstadion befindet.
Dann stehen wir vor dem Ziel dieses Abends, der Starlight-Halle. Da es schon dunkel ist, findet die vor der Halle aufgestellte Dampflokomotive von uns keine Beachtung.
Nachdem man sich dann von dem Schock erholt hat, dass die nette junge Dame am Eingang einfach ein Stück von der teuer bezahlten Eintrittskarte abgerissen hat, findet man sich im Foyer wieder.
Hier wird nun auch dem letzten Besucher klar, dass Eisenbahnen das Thema des Abends sein werden.
Über dem Eingang vermittelt eine die große Anzeigetafel das Gefühl, sich in einer Bahnhofshalle zu befinden. Angezeigt werden hier keine Abfahrtszeiten, sondern die Rollen des Musicals und ihre Darsteller.
Links vom Eingang trifft man auf den unvermeidlichen Fan Shop, weiter hinten dann auf die Garderobe.
In der Mitte der Halle, an der Stirnseite und links findet der durstige Besucher dann die obligatorischen Bars, wo er sich mit den passenden Getränken für den Rest des Abends in Stimmung bringen kann.
Immer wieder hört man, wie auf einem Bahnhof, verschiedene Durchsagen von denen ich aber wegen der dort herrschenden Geräuschkulisse kein einziges Wort verstanden habe.
Ich erliege dem Charme einer jungen Dame, die mir ein Programmheft verkaufen möchte! Sie ist erfolgreich und 9,50 Euro wechseln den Besitzer ...
Interessant sind einige Vitrinen, in denen man komplette Kostüme und auch einige Kostümteile und Rollschuhe bewundern kann.
Für meine Frau ist noch genug Zeit für einen kurzen Besuch der Toilette und dann ertönt der Gong!
Starlight Express
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Der Fuhrpark
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Schauen wir uns vor Beginn doch einmal den Fuhrpark, der sich bald auf den Bahnen tummeln wird einmal genauer an:
Rusty - die Dampflok und Hauptperson des Stückes. Altmodisch mit Dampf betrieben, sympathisch und mit allen Stärken und Schwächen ausgestattet. Sein größtes Problem ist, dass er selbst nicht an seine Fähigkeiten glaubt. Und dann lässt ihn auch noch seine Liebe im Stich. Ob er den Weg zu sich selbst findet, müsst Ihr Euch schon selber anschauen …
Greaseball - die Diesellok und gleichzeitig auch die Rolle des "Kotzbrockens" begleitet von einer Horde rabiater Waggons. Er ist der Champion, er ist von sich selbst überzeugt und die Welt wird sehen, wie großartig und unschlagbar er ist - also so richtig amerikanisch … :-) … und er ist Rock'n'Roll!
Und dann gelingt es ihm auch noch, dem sympathischen Rusty seinen Waggon auszuspannen und mit ihr ins Rennen zu gehen!
"Macho, Macho" würde als Musiktitel gut zu ihm passen …
Electra - die E-Lok. Das ist schon rein optisch der Star der angetretenen Kontrahenten und größter Widersacher des ebenso von sich selbst überzeugten Greaseball.
Er erscheint immer mit seinem Waggons, die sich Joule, Volta und Krupp nennen, in der Show jedoch bestenfalls Beiwerk sind.
Der Wettkampf zwischen den beiden Stars wird sowohl verbal als auch körperlich ausgetragen und verspricht ein spannendes Rennen.
So wie der Treibstoff ist auch sein Sound …
Papa - die alte Dampflok. Der Veteran und alte Kämpfer, der vor vielen Jahren schon einmal das große Rennen gewonnen hatte und dem guten Rusty zeigt, was Dampf zu leisten in der Lage ist. Papa hat den Blues!
Dann sind da noch die anderen Teilnehmer an dem großen Rennen:
Espresso aus Italien,
Hashimoto aus Japan,
Ruhrgold, der immer pünktliche ICE aus Deutschland,
Bobo, der schnelle TGV aus Frankreich und
Turnov aus Russland
Sie komplettieren das Teilnehmerfeld sind aber in der Geschichte nicht viel mehr als schmückendes Beiwerk …
Und die Waggons:
- Pearl, der Erste-Klasse-Wagen
der weibliche Teil des Spiels um Macht und Sieg!
Sie verlässt Rusty und schließt sich zunächst Greaseball an. Enttäuscht von den unfairen Methoden dieses Siegertypen hängt sie sich dann an den äußerlich beeindruckenden Electra.
Ob der Waggon noch die richtige Zugmaschine findet und sich über seine Gefühle klar wird, muss an dieser Stelle auch offen bleiben …
- Dinah, der Speisewagen und erstes Anhängsel von Greaseball, sowie
- Buffy, der Büffet-Wagen
Beide sind Freundinnen von Pearl und haben auch so manchen gemeinsamen Auftritt.
Dann sind da noch
- Ashley, der Raucherwagen
- Dustin, der Kohlentender und
- Caboos, ein Bremswagen, der mit seinen Bos- und Falschheiten für so manchen Ärger sorgt.
Jeder Darsteller verkörpert also nicht nur einen anderen Zug oder Waggon, sondern auch die verschiedenen Techniken und ihre Leistungsfähigkeit samt ihrer Stärken und Schwächen.
Die Handlung:
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An dieser Stelle nehme ich wieder das Programm zur Hand und schaue mir die Szenenfotos an - wunder volle Bilder, unterlegt mit Zeilen aus den Liedern.
Ich höre im Geiste die Musik und bewundere wieder und wieder die wundervollen Kostüme und spüre den Luftzug, den die direkt vor unseren Plätzen vorbeirasenden Züge hinterlassen haben.
Kann man das jetzt auf eine banale Beschreibung einer Handlung reduzieren?
Ich lese noch einmal die Titelliste.
Ja, man muss, denn kompakt sind all die Eindrücke nicht vermittelbar!
Das Geräusch einer fahrenden Spielzeugeisenbahn wird von der Stimme einer Frau jäh unterbrochen, die einen jungen auffordert, die Eisenbahn auszuschalten und ins Bett zu gehen.
Kein Betteln hilft und der Junge muss ins Bett und mit dem schlaf kommt der Traum und mit dem Traum löst sich das Dunkel der Halle und die Handlung kann beginnen.
Es ist die Nacht des großen Rennens der Lokomotiven und so erscheinen nacheinander die Teilnehmer aus allen Ländern der Welt. Sie präsentieren sich, zeigen Ihre Kraft und die Schnelligkeit auf den Bahnen der Halle.
Züge mit bis zu drei Waggons rasen über die Rollschuhbahnen durch das Publikum.
"Wenn Du an mir hängst, geht die Fahrt ins Glück"
Rusty und Pearl präsentieren sich, unsicher ob er am Rennen teilnehmen wird.
"Ich mach mit und keiner kann mich bremsen heut' Nacht"
Greaseball und seine wilde Horde präsentieren sich. Wild und laut und selbstsicher und siegesgewiss als Titelverteidiger!
"Ich bin elektrisch, steh' unter Spannung!"
Mit der Unterstützung elektronischer Musik und der Wirkung seines effektvollen Aussehens präsentiert sich Elektra und die Spannung zwischen den Favoriten wird mehr und mehr deutlich.
"G-E-K-U-P-P-E-L-T"
Pearl muss sich entscheiden, ob sie dem werben von Greaseball nachgibt oder bei Rusty, der Dampflok bleibt!
Sie entscheidet sich für den äußerlich Schöneren!
Schon in den ersten Rennen zeigt sich, dass mit allen Mitteln gekämpft wird, intrigant und brutal und die Zuschauer sind mittendrin. Einbezogen in die gekonnt inszenierten Stürze gegen die Bande, die durch einen Kräftigen Tritt mit den Rollschuhen gegen die Plexiglasbarrieren und dem dadurch hervorgerufenen Knall noch effektvoll dramatisiert werden.
Obwohl Rusty gut im Rennen liegt, wird ihm durch rüde Attacken von den anderen Teilnehmern der Mut genommen und will zum nächsten lauf nicht mehr antreten.
Für Ihn springt der alte Papa ein und gewinnt sein Rennen mit letzter Kraft.
"Du machst mit beim Rennen, Dampflok!"
Trotz Liebeskummer um die an Greaseball und Electra verloren Pearl tritt Rusty, geplagt von Selbstzweifeln im Finale an, in dem Caboos das Ausgang durch seine Intrigen so beeinflusst, dass das Finale wiederholt werden muss.
"Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels"
"Starlight Express"
Bringt er die Hoffnung und die Kraft?
Wird Rusty in der Lage sein, ihn zu sehen?
"Du allein hast die Kraft in Dir!"
Wer gewinnt?
Kann Rusty seine Liebe zurückgewinnen?
Das müsst Ihr selber herausfinden!
Kostüme
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Jeder Darsteller wird durch sein Kostüm ein eine Lokomotive oder einen Eisenbahnwaggon verwandelt und dabei wurde sehr viel Wert auf die Details gelegt. Jedes einzelne Stück wurde aus einer Gummimasse von Hand gefertigt und mit Aibrush-Technik coloriert. Das Kostüm der Dampflok ist das aufwendigste des gesamten Fundus und wiegt ca. 18 Kilogramm. Jede Niete wurde von Hand aufgesetzt und bei der Farbgestaltung wurde auch darauf geachtet, dass sogar Roststellen zu sehen sind.
Da sich die Züge durch die ganze Halle bewegen ist es vielen Zuschauern möglich, diese Kostüme - wenn auch nur kurz - von Nahem zu betrachten.
Jedem Schauspieler stehen zwei Kostümassistenten zur Seite, damit überhaupt ein Kostümwechsel während der Vorstellung möglich ist.
Obwohl zu jedem Kostüm auch ein Helm gehört, wird auch sehr viel Wert auf die Maske gelegt, die sich die Darsteller selber auflegen müssen. Bis zu eine Stunde Schminkarbeit ist dafür erforderlich um als Elektra, Pearl oder als Elvis-Ähnlicher-Greaseball auf die Bühne zu gehen.
Bewundernswert ist, wie sich die Schauspieler in diesen doch recht sperrigen Kostümen so gut bewegen und so schnell skaten können. Eine bewundernswerte Leistung!
Zu den Kostümen gehören dann auch noch die Rollschuhe:
Jeder Rollschuh wird aus 146 Teilen zusammengesetzt und für jeden Darsteller individuell angepasst und das ist auf nötig, denn die während der proben und der Auftritte bewegt sich jeder Darsteller bis zu 10 Stunden täglich auf seinen Rollen. Selbst während der Vorstellung stehen die Skate-Mechaniker hinter der Bühne bereit um schnell erforderliche Reparaturen vornehmen zu können.
Die Musik
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Auffallend ist bei diesem Musical die Unterstützung der verschiedenen Charaktere durch einen entsprechenden Musikstil.
Pop und Rap, Rock'n'Roll und Blues, elektronische Musik, Jazz und gefühlvolle Balladen werden hier entsprechend der Charaktere der handelnden Figuren eingesetzt. Ein wenig hat mich das an die Kompositionen von Ennio Morricone erinnert, bei dem man auch in "Spiel mir das Lied vom Tod" die jeweils handelnden Figuren erkennen konnte.
So wurde es in der gesamten Vorstellung niemals eintönig. Gut, Andrew Lloyd Webbers Kompositionen haben, wenn man mehrere seiner Musicals besucht hat, eine erkennbare "Handschrift", doch habe ich sie noch nie so abwechselungsreich wahrgenommen.
Ein kleines Manko bleibt für mich in der Akustik.
Zugegeben, es ist eine enorme körperliche Leistung der Darsteller, mit den schweren Kostümen mit hoher Geschwindigkeit auf Rollschuhen über die Bahnen zu rasen und dabei dann auch noch zu singen, allerdings leidet dabei, trotz gut übersetzter Deutscher Texte an manchen Stellen die Verständlichkeit.
Der Gesamteindruck der Musik ist auf jeden Fall sehr modern und sie wird auf jeden Fall sehr stark besonders das jüngere Publikum ansprechen.
Überraschend war wohl auch für die meisten Zuschauer, dass das gesamte Musical live von einem Orchester, das sich hinter der Bühne befindet, gespielt wurde.
Die Vielfältigkeit, die moderne Instrumentierung und Präzision der verschiedenen präsentierten Musikstile hat viele sicherlich auf eine Musikkonserve schließen lassen.
Das gesamte 17-köpfige Orchester, das sich am Ende der Vorstellung auf der Bühne präsentierte, hat sich auf jeden Fall den tosenden Applaus redlich verdient!
Bühnentechnik:
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Diesen Teil kann man in 3 Punkte aufgliedern:
1. Technische Ausstattung
Vor beginn der Vorstellung wird der Blick auf die Bühne durch eine großes Plateau eingeschränkt, auf der auf mehreren Gleisen und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten LGB Modelleisenbahnen im Kreise fahren. Dieses Plateau entschwindet dann in der Eingangssequenz, als die Mutter den kleinen Jungen ins Bett schickt langsam aus den Augen an die Hallendecke und gibt dann den Blick auf die Bühne frei.
Technisches Highlight der Show ist eine Nachbildung einer Eisenbahnbrücke. Sie ist in alle Richtungen schwenkbar und dient während der Show sowohl als Brücke, als Rampe oder einfach nur als schwebende Dekoration und durch sie entstehen im Handlungsablauf immer wieder neue Ebenen. Die gesamte Konstruktion hat ein Gewicht von über acht Tonnen.
2. Choreographie
Einmalig ist die Verlagerung der Handlung in die gesamte Halle. Dies stellt allerdings auch hohe Anforderungen an die Choreographie. In meinen Augen ist es hier hervorragend gelungen, die gesamte zur Verfügung stehende Fläche von 1.100 Quadratmetern ausgewogen für alle Zuschauer einzubeziehen. Dabei muss man noch berücksichtigen, dass sich dadurch natürlich ein Teil der Handlung im Rücken der teuren Plätze vor der Bühne abspielt.
Mich hat im Verlauf des Musicals nicht unbedingt überrascht, dass gerade dort doch viele freie Plätze zu erkennen waren … :-)
Insgesamt erfordert die Inszenierung sehr viel Disziplin von den Darstellern, da das Unfallrisiko bei den gefahrenen Geschwindigkeiten bei den Rennen, wo mehrere "Züge" gleichzeitig unterwegs sind, doch sehr hoch ist
Seit zwei Jahren ist das Ensemble des Starlight Express um einige so genannte Stunt-Skater erweitert worden, die immer wieder in wirklich atemberaubender Geschwindigkeit und abseits der Haupthandlung über die Bahnen rasen und ihre Fahrt auf der Hauptbühne dann an eigens dafür eingerichteten Rampen mit gefährlich Aussehenden Kunststückchen wie Überschläge, hohe Sprünge über- und nebeneinander oder Salti beenden.
3. Lichteffekte
Passend zu den jeweilig präsentierten Musikstilen hat man hier sehr großen Wert auf eine entsprechende Lightshow gelegt. Im Gegensatz zu einer Klassischen Bühne fehlt hier die sich permanent verändernde Kulisse. So kann man sagen, dass dieser Nachteil durch die aufwendigen Lichteffekte mehr als wettgemacht wurde. Im Programm fand ich die Information, dass ca. 800 Scheinwerfer und 60 Farbwechsler eingesetzt werden. Hinzu kommen dann noch 840 Leuchtstofflampen, die in die Laufbahnen eingelassen wurden.
Besonders ist mir in Erinnerung geblieben, wie die gesamte Halle bei dem Stück "Starlight Express" in einen Lapislazulifarbenen Sternenhimmel aus 8.000 Lichtpunkten verwandelt oder eher verzaubert wurde und die Laser-Show in der Szene wo Rusty endlich den Starlight Express sehen kann ….
Hat es mir gefallen?
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Ohne viel Drumherumgerede: Ja!
Ich habe mich über zwei Stunden ausgezeichnet unterhalten gefühlt und war am Ende eher enttäuscht, dass es vorbei war.
Sicher, den einen oder anderen wird doch der teilweise derbe englische Akzent der Sänger gestört haben, oder auch der teilweise sehr vorhersehbare Handlungsablauf.
Dies könnte man jedoch eher einem schlechten Kinofilm vorwerfen als einem Musical, über das schon viel berichtet und geschrieben wurde. Die Botschaften, die es vermitteln wollte, sind nachvollziehbar und die Art der Präsentation ist auf jeden Fall einmalig!
Auffallend ist allerdings, dass zwar die Handlung sehr dynamisch, teilweise sogar hektisch und oft auch sehr emotional angelegt ist, aber im gesamten Stück keine Szene enthalten ist, die den Zuschauern einmal ein Lachen entlocken wollte.
Ein für mich ausschlaggebendes Kriterium für einen gelungenen Abend ist auf jeden Fall die Tatsache, dass ich auf der Rückfahrt im Auto keinerlei Musik hören wollte um die gerade gesammelten Eindrücke konservieren …
Mein Fazit: Das sollte man gesehen haben!
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Ach ja, da ist noch die Überschrift zu diesem Beitrag!
Als guter Autor für Eure Beiträge wollte ich natürlich auch ein paar Fotos für Euch schießen. Sicher, es wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass es nicht gestattet ist, Film- und Tonaufnahmen von der Show zu machen, aber da ist dann trotzdem der Wusch da, es doch einmal zu versuchen.
Mein Tipp: Versucht es erst gar nicht!
Das Aufsichtspersonal ist ausgesprochen aufmerksam und kaum hatte ich es dann doch einmal geschafft ein Foto zu machen - ganz heimlich und ohne Blitz, dachte ich - wurde ich dann freundlich aber bestimmt von einem jungen Mann aufgefordert, die Kamera auszuschalten und sie ihm auszuhändigen.
Ich bekam eine Quittung und durfte mein gutes Stück am Ende der Vorstellung im Büro wieder abholen.
Dort durfte ich dann das Foto löschen …
Na. Immerhin war ich nicht der Einzige ….
Nun müsst Ihr leider seit langem einmal bei diesem Beitrag ohne Fotos auskommen! :-)
Ich lege jetzt das Heft beiseite und verabschiede mich für den Moment von den Bildern, die ich aber jederzeit wieder in die Hand nehmen kann um dann in meinen Gedanken Ausschau zu halten nach dem Licht am Ende des Tunnels …
In diesem Sinne wünsche ich Euch
- viel Spaß, wenn ihr Euch das Musical auch einmal anschaut,
- schöne Ostertage,
- schöne Ferien denjenigen, für die sie jetzt beginnen
- und mir einen schönen Urlaub!
Bis in zwei Wochen
Und vergesst mich nicht!
Euer mozarteum
Zum Schluss noch ein paar Daten, für die, die es interessiert:
Informationen und Tickets gibt es unter der
- Hotline 0180 - 51 52 53 0
- auf der Website von starlight-express.de
Vorstellungen und Preise:
Mittwoch 18:30 Uhr,
Donnerstag 20:00 Uhr,
Freitag 20:00 Uhr
Samstag 15:00 Uhr - 20:00 Uhr
Sonntag 14:00 Uhr - 19:00 Uhr
Die Eintrittspreise bewegen sich je nach Vorstellungstermin und Platzwahl zwischen 25 Euro und 89 Euro.
Geschrieben am: 21. May 2007, 01:06 von: mozarteum
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