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Übersicht > Essen > Pizza > Dr.Oetker > Die Ofenfrische > Speciale
Vorteile: Schnell gemacht
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Do it youself - Holzkohle |
Bericht wurde 3196 mal gelesen
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Produktbewertung:
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k/a
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Bericht wurde 1 mal kommentiert
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Berichtbewertung:
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Gestern habe ich meine Wohnung eingeräuchert. Nein, ich habe nicht die zur beschaulichen Adventzeit üblichen Räuchermännchen eingeäschert und auch nicht heimlich in der Küche gegrillt, weil ich nicht bis zum Sommer warten kann. Weder bin ich hemmungsloser Kettenraucher, noch hatte es ein Kammerjäger auf die wohlige Heimstadt diverser Ungeziefer abgesehen. Ich habe nur versucht, mir eine simple Pizza zuzubereiten.
„Die ganz neue Art des Pizzagenusses“ wird mir auf der Packung versprochen und die hatte ich wirklich.
Das, was ich durch den schwarzen Rauch in meinem Backofen und meiner Küche sehen konnte, entsprach aber eher einer Frisbee-Scheibe aus Holzkohle als „einer knusprig-saftigen Pizza“ (O-Ton auf der Verpackung).
Lieber Leser, bitte nicht aufregen! Ich erzähle schon noch, wie es dazu gekommen ist und welche Pizza ich denn vermurkst habe. Vielleicht sind dir die schon erwähnten Paketaufdrucke ja geläufig, du weißt schon um welche Pizza es sich handelt und du musst weder das Publikum fragen, noch jemanden anrufen oder den Fifty-Fifty-Joker verquizen.
Allen anderen sei gesagt, es handelt sich um „Die Ofenfrische“ von Dr. Oetker in der Variation mit Tomatensauce, Salami, Schinken und Champignons. Sie hat keinen weiteren besonderen Namen wie „Margeritha“, „Hawaii“ oder „Vier Jahreszeiten“, außer der schicke lila Aufdruck „Pizza Speciale“ soll einen solchen darstellen. Dr. Oetker liefert netterweise das Backpapier gleich mit, so dass dem Gourmetkoch zu Hause keinen weiteren Kosten entstehen. Nur Einkauf, Strom und Abwasch müssen noch aus eigener Tasche bezahlt werden.
Wie üblich ist die Pizza, wenn sie denn aus ihrer Pappschachtel befreit ist, gesondert in durchsichtiges Plastik eingeschweißt. Muss natürlich entfernt werden, ebenso sollte man eigentlich die noch unter dem Backpapier klebende zweite Pappscheibe entfernen. Das habe ich doch glatt vergessen und das war der erste Schritt zu einer Pizza in Schwarz.
Natürlich gehört diese Pizza in den vorgeheizten Backofen bei 250 Grad Celsius, obwohl der aufgeklärte Verbraucher sich ja an und für sich Temperaturen über 200 Grad verkneifen soll, weil sich sonst zu viele gesundheitsschädliche Acrylamide bilden können. Der nette Tipp der Verbraucherzentralen lautet diesbezüglich „Vergolden statt Verbrennen.“ Oder so ähnlich.
Also, in runden 12 Minuten ist diese Teigware fertig gebacken. Gewöhnlich ist sie dann noch etwas aufgegangen und schmeckt für ein ungefähr 2 Euro kostendes Tiefkühlprodukt eigentlich ganz annehmbar.
Was für Raffinessen es bei der Zubereitung sonst noch gibt und welches Geschmackserlebnis der Käufer erwarten darf, steht nett und positiv auf der Verpackung. Kannst du bei deinem nächsten Einkauf ja selber lesen, falls es dich interessiert.
Es folgte Fehler Nummer zwei, obwohl ich mir keiner Schuld bewusst bin.
Ich habe wohl statt 12 Minuten irgendeine andere, wesentlich längere Zeitspanne in meinen Kurzzeitwecker eingegeben und die Pizza im Backofen sowieso komplett vergessen. Erst als der Wecker auf meinem Schreibtisch klingelte, fiel mir mein knurrender Magen wieder auf und die Pizza wieder ein. Ich habe mich auf das Essen gefreut, doch als ich den Flur entlang um die Wohnzimmerecke bog, sah und roch ich schon schwarzen Rauch. Zum Glück haben wohl alle meine Nachbarn zur Zeit Schnupfen und Tomaten auf den Augen, sonst hätte auch die Feuerwehr vor der Tür stehen können. ( Übertreibung)
„Genießen“ konnte ich das Mittelstück der Pizza von der Größe einer Untertasse, obwohl es doch schon sehr knusprig war. Geschmeckt hat es irgendwie trotzdem, zwar nicht mehr wie eine Pizza, sondern eher wie ein dickes braunes Roggenknäckebrot mit Salami, geschwärztem Schinken und zu lange in der Sonne gelegenem Käse. Aber ich hatte Hunger... Ich habe nicht auf die Warnungen der Verbraucherzentralen gehört, sonst hätte ich die Pizza natürlich komplett wegwerfen müssen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die ofenfrische Pizza von Dr. Oetker ist durchaus zu empfehlen. Falls man keine Experimente mit den Backzeiten vorhat und sich an die Zubereitungsvorschläge auf der Packung hält, dürfte eigentlich auch nicht viel schief gehen.
Diese ofenfrische Pizza ist eine normal große Pizza, die nicht vorgebacken wird. Erst im persönlichen Backofen geht sie zu ihrer vollen Größe auf. Ob das geschmacklich einen Unterschied zu anderen Pizzen macht, konnte ich nicht feststellen. Außerdem ist sie durchschnittlich belegt, riecht normal wie andere vergleichbare Tiefkühlpizzen und auch die Belegoptik ist ohne große Überraschungen.
Jetzt folgen noch ein paar langweilige Zusatzinformationen.
Hergestellt wird diese Pizza in Deutschland von der Dr. Oetker Nahrungsmittel KG mit Sitz in Bielefeld.
Die Zutaten stehen auf der Verpackung. Die meisten sind mir vollkommen unbekannt, ich kann sie weder aussprechen noch fehlerfrei schreiben. Mit Ausnahme von vielleicht solchen simplen Substanzen wie Weizenmehl, zerkleinerten Tomaten, Käse, Backmittel, Kochschinken, Speisesalz, Backpulver, Zucker, Oregano und Paprika. Also, selber nachlesen und sich Gedanken über die gesundheitsfördernde Zusammensetzung unserer industriell gefertigten Lebensmittel machen.
Es gibt auch noch eine Email-Adresse. Unter http://www.oetker.de könnte man mal nachsehen, was die Firma a darüber hinaus noch zu verkaufen hat.
Geschrieben am: 12. May 2003, 10:24 von: Rebba
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